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KENSINGTON FINEST PROPERTIES INTERNATIONAL

Zum Ersten, Zum Zweiten, Zum Dritten – Verkauft!

Die spektakulärsten Versteigerungen der Welt.

von Lutz Deckwerth

Das Gemälde ‚Odalisque couchee aux magnolias’ von Henri Matisse kam bei der Rockefeller-Auktion unter den Hammer

Fast jede Ware kann weltweit nach dem Hau-Drauf-Prinzip unter den Hammer kommen und dann heißt es jedes Mal „Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten – verkauft!“ Die wohl teuerste Auktion aller Zeiten war im Jahr 2018 die Versteigerung von David Rockefellers Kunstsammlung. Ganz gleich ob Gemälde von Picasso, Monet oder Matisse – die Gebote schossen Schlag auf Schlag in die Höhe. Die Kunstsammlung des am 20. März 2017 verstorbenen US-Milliardärs David Rockefeller hat den Weltrekord für die teuerste Versteigerung einer Privatsammlung schon am ersten Tag gebrochen. Sie übertraf die Versteigerung der Sammlung des französischen Modeschöpfers Yves Saint Laurent. Bei der Auktion der Kunstschätze von Milliardär Rockefeller erzielte das Auktionshaus Christie’s in New York die gigantische Rekordsumme von 830 Millionen Dollar. Die Sammlung des französischen Modeschöpfers hatte 2009 in Paris 373 Millionen Euro erzielt. Der Erlös der Rockefeller-Auktion wurde, wie es im Testament vorgesehen war, zum Teil auch für soziale Projekte gestiftet.

Geschichte der Auktionen
„Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten – verkauft!“ – erst der Schlag des Auktionshammers bringt die Erlösung. Doch das war nicht immerso. Nach dem Warentausch gehören Versteigerungen zu den ältesten Handelsarten. Es waren die Römer, die die Auktion offiziell als Handelsform einführten. Sie verscherbelten das Gut allerdings nicht unter dem Hammer, sondern unter dem Speer. Im 5. Jahrhundert v. Chr. berichtet Herodot von den ältesten uns bekannten Versteigerungen. In den Dörfern Mesopotamiens fand einmal im Jahr ein Heiratsmarkt statt, auf dem die jungen Mädchen versteigert wurden.

Zu den begehrten Gegenständen bei Versteigerungen gehörten aber auch Häuser und Grundstücke oder Nahrungsmittel, Tiere, Pflanzen, Bekleidung bis zu Kunstgegenständen, Schmuck und Antiquitäten. Auch das Feilbieten von Sklaven beherrschte jahrhundertelang den Markt von Versteigerungen.

Salvator mundi – das teuerste jemals versteigerte Gemälde

Heute gibt es vielfältige Formen der Auktionen. Große Auktionshäuser wie Sotheby’s und Christie’s setzen auf Live- und Online-Versteigerungen. Der deutsche Zoll hat eine eigene Auktionsseite mit www.zoll-auktion.de, um beschlagnahmte Waren Krimineller, vom Ferrari bis zum Diamanten-Schmuck, aber auch eigene ausrangierte Fahrzeuge feilzubieten. In Deutschland gibt es sogar mit 1-2-3.tv einen Fernsehsender, der den ganzen Tag in verschiedenen Kategorien Auktionen durchführt – von Mode & Accessoires über Möbel & Heimtextilien bis hin zu Heimwerken & Garten.

Das teuerste versteigerte Gemälde
Der „Salvator Mundi“, auch „Erlöser der Welt“ genannt, von Leonardo da Vinci ist das teuerste Gemälde der Welt, das jemals bei einer Auktion versteigert wurde. Im Jahr 2017 wurde das Bild, das Jesus Christus zeigt, beim New Yorker Auktionshaus Christie’s für 450 Millionen US-Dollar versteigert. Seit diesem Zeitpunkt fehlt von dem Meisterwerk jede Spur. Es gab kurz Gerüchte, dass die Kultur- und Tourismusbehörde von Abu Dhabi das Gemälde ersteigert habe. Es sollte im neu eröffneten Louvre des Emirats gezeigt werden. Doch da tauchte das Gemälde nie auf. Inzwischen wird sogar bezweifelt, dass das um 1500 entstandene Ölgemälde überhaupt aus der Feder von Leonardo da Vinci stammt. Experten glauben, Leonardo hat das Werk gar nicht selbst gemalt. Möglicherweise hat er lediglich den Gesamtentwurf und einige Detailstudien geliefert und seine Schüler verwendeten seine Ideen für dieses Gemälde. Seit der teuersten Versteigerung eines Gemäldes ist der „Salvator Mundi“ nicht mehr aufgetaucht.

Das teuerste versteigerte Auto
Wie wohl zu erwarten war, führt die Liste der bisher teuersten versteigerten Autos ein Ferrari an. Den Preis in die Höhe trieb aber nicht die Automarke, sondern die Historie des Ferrari. Der 250 GTO wechselte 2018 bei einer Auktion den Besitzer. Vorher war der Flitzer das Traumauto des ehemaligen Microsoft Chefentwicklers Gregory Whitten. Der Wagen erzielte einen Preis von 48,4 Millionen Dollar. Der Renn-GTO hat eine historische Chassisnummer 3413GT. Den Wagen fuhr nicht nur der US-amerikanische Rennfahrer Phil Hill 1962 bei Tests, sondern der italienische Rennfahrer Edoardo Lualdi-Gabardi gewann damit mehrfach die italienische Bergmeisterschaft. Versteigert hat den dritten je gebauten GTO RM das Auktionshaus Sotheby’s am 24. und 25. August 2018 in Monterey im noblen Golfclub von Pebble Beach und zur Zeit der historischen Rennen auf der Rennstrecke von Laguna Seca. Man muss nur für den richtigen Ort einer Auktion sorgen, um Höchstpreise zu erzielen.

Der Ferrari 250 GTO – das Traumauto des ehemaligen Microsoft-Chefentwicklers Gregory Whitten

Armbanduhr bricht Rekordpreis
Eine eher schlichte Armbanduhr hat bei einer Auktion in New York mit fast 18 Millionen Dollar einen Rekordpreis erzielt. Der Grund dürfte der ehemalige Besitzer sein: die amerikanische Schauspiellegende Paul Newman. Ein Telefonbieter ersteigerte 2017 beim Auktionshaus Philipps die „Paul Newman Rolex Daytona“ für 17,75 Millionen US Dollar. Laut Philipps sei dies der höchste Preis, der bislang für eine Armbanduhr bei einer Auktion erzielt wurde. Die Uhr hat eine interessante Geschichte: Newmans Frau Joanne Woodward hatte dem Schauspieler die Uhr Anfang der 1970er geschenkt. Damals hatte Paul Newman seine Liebe zum Rennsport entdeckt. Auf der Rückseite der Rolex ist eine Gravur: „Drive carefully. Me.“, übersetzt: „Fahr vorsichtig. Ich.“

Teuerste Handtasche der Welt versteigert
Krokodilleder und Schnallen aus 18-karätigem Gold und Henkel mit insgesamt 205 Diamanten – In Hongkong hat beim Auktionshaus Christie‘s eine Birkin Bag für 338.000 Euro den Besitzer gewechselt. Und natürlich hat auch diese Handtasche eine Geschichte. Sie beginnt mit einem ganz normalen Flug. Die Sängerin und Schauspielerin Jane Birkin soll 1983 auf einem Flug von Paris nach London neben dem damaligen Chef der französischen Luxusmarke Hermès gesessen haben. Als ihre Habseligkeiten aus ihrer Handtasche auf den Boden fielen, soll sie vom Hermès-Chef größere Handtaschen gefordert haben. Kurze Zeit später wurde die Kelly-Bag ein Klassiker aus dem Hause Hèrmes. Auf die Mutter aller sogenannten It-Bags können sich bis heute alle einigen – von Herzogin Catherine über Ivanka Trump bis Kim Kardashian.

Die Paul Newman Rolex Daytona bricht mit 17,75 Millionen US Dollar alle Rekorde

Die teuersten Turnschuhe der Welt
Wer zahlt schon fast 2 Millionen Dollar für ein Paar Turnschuhe? Oh doch, sie müssen nur den richtigen Vorbesitzer haben. Sie sind zwar 13 Jahre alt und schon etwas ausgetragen, aber 1,8 Millionen Dollar wert. Ein Paar Turnschuhe von Kanye West hat 2021 für einen Rekordpreis den Besitzer gewechselt. Die vom US-Rapper bei der Grammy-Verleihung 2008 getragenen Turnschuhe sind für 1,8 Millionen Dollar unter den Hammer gekommen. Das Auktionshaus Sotheby‘s in New York teilte mit, das sei der höchste Preis, der jemals bei einer öffentlichen Versteigerung für ein Paar Turnschuhe bezahlt worden sei. Die Schuhe aus schwarzem Leder und immerhin mit einer Größe von 45-46 waren exklusiv für den Auftritt von West bei der Grammy-Verleihung 2008 hergestellt worden und begründeten den Beginn seiner eigenen Schuhlinie.

Ein Paar getragene Turnschuhe kommen für fast 2 Millionen Dollar unter den Hammer

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