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„Wie ich hierher gekommen bin“

Colm McLoughlin ist Executive Chairman und CEO von Dubai Duty Free, dem größten Duty Free Unternehmen der Welt.

Der preisgekrönte Branchenführer erzählt On Location, wie ihn sein Weg von Galway nach Dubai führte, was es braucht, um ein Milliardengeschäft aufzubauen, und wie wichtig es ist, etwas zurückzugeben.

Von Hillary Fennel & Colm McLoughlin, Fotos von Dubai Duty Free

Dubai Duty Free
Dubai Duty Free

Aufgewachsen in Ballinasloe, Co. Galway, hatte ich nicht die Absicht, in die Wirtschaft zu gehen. Mein Plan war es, Zahnmedizin zu studieren. Allerdings erinnere ich mich daran, dass ich mit 12 Jahren mein Taschengeld damit verdiente, Salat zu säen und ihn für sechs Pence pro Stück an den örtlichen Laden zu verkaufen. Ich hatte viel Unfug im Kopf, das erinnert mich ein wenig an meinen Enkel, der auch ein kleiner Rabauke ist. Ich liebte Sport und spielte Tennis, Squash und Hurling.

Im Sommer 1961 ging ich nach London, um mir etwas Taschengeld für die Universität zu verdienen, blieb aber schließlich acht Jahre lang dort. Ich hatte verschiedene Jobs, unter anderem als Busschaffner, bevor ich bei Woolworths anfing und mich bis zum Manager hocharbeitete.

Colm McLoughlin am Anfang seiner Karriere in Dubai
Colm McLoughlin am Anfang seiner Karriere in Dubai

„Ich glaube an Glück und Schicksal.“

Als ich in Irland im Urlaub war, sah ich ein Stellenangebot für den Duty Free in Shannon. Ich wusste nicht wirklich, was das bedeutete, aber ich bekam die Stelle und wurde Manager. Dort lernte ich auch meine Frau Breda kennen.

Die Duty-Free-Branche wurde 1947 am Flughafen Shannon von Dr. Brendan O‘Regan gegründet. Im ersten vollen Jahr wurde ein Umsatz von 10.000 Dollar erzielt – heute sind es 76 Milliarden Dollar. Die Hälfte davon wird an Flughäfen erwirtschaftet, und Dubai Duty Free macht allein sechs Prozent dieses Umsatzes aus. Lange Zeit dachte man, Duty Free bedeute nur Alkohol und Tabak. Shannon war das erste Unternehmen, das Duty-Free-Parfüms verkaufte. Dann wurden andere Marken eingeführt, und das hat sich dann auf der ganzen Welt verbreitet.

Colm McLoughlin 1983
Colm McLoughlin 1983

1983 gehörte ich zu einem zehnköpfigen Team, das von der Regierung Dubais und der irischen Aer Rianta mit einem sechsmonatigen Auftrag entsandt wurde, um ein Duty-Free-Geschäft am Flughafen Dubai einzurichten. Wir wussten nichts über Dubai. Als wir ankamen, lebten dort nur etwa 300.000 Menschen, aber die Einstellung war sehr fortschrittlich. Ich wurde gebeten zu bleiben und das Duty Free zu leiten, das sich im Besitz der Regierung von Dubai befindet. Ich hatte mich nur für zwei Jahre verpflichtet, aber ich bin immer noch hier.

1983 - Colm McLoughlin mit den ersten Mitarbeitern des DDF
1983 – Colm McLoughlin mit den ersten Mitarbeitern des DDF

„Um erfolgreich zu sein, muss man sich auf Veränderungen einlassen.“

Die größte Veränderung, die ich erlebt habe, ist der Anstieg der Population der Stadt, von 300.000 auf 3,2 Millionen. Im Jahr 1984 hatten wir 3 Millionen Passagiere und 100 Mitarbeiter. Jetzt sind es 89 Millionen Passagiere und 6500 Mitarbeiter aus 45 Ländern. 25 davon sind von Anfang an dabei. Wir sind stolz darauf, unser Personal zu halten. Als wir anfingen, bestand die Herausforderung darin, all die verschiedenen Bräuche und Kulturen unserer Mitarbeiter und ihre Anforderungen kennen zu lernen. Wie bei allem, was schwierig ist, haben wir Fehler gemacht, daraus gelernt und uns verbessert.

Frontier Awards -Flughafeneinzelhändler des Jahres 2021
Frontier Awards -Flughafeneinzelhändler des Jahres 2021

„Einer der besten Ratschläge, die ich je erhalten habe, lautet, mehr zuhören und weniger reden.“

Wir sind uns der Bedeutung der sozialen Verantwortung von Unternehmen und des Zurückgebens sehr bewusst. Unsere Stiftung, die Dubai Duty Free Foundation, hat bereits 27 Millionen Dollar gespendet. Wir unterstützen Schulen für besondere Bedürfnisse. Wir haben mehr als einer Million Menschen das Augenlicht zurückgegeben. Wir haben beim Wiederaufbau eines Dorfes in Sri Lanka geholfen, das von einem Tsunami aus gelöscht worden war. Auf den Philippinen haben wir eine durch ein Erdbeben zerstörte Straße wieder aufgebaut.

„Es ist wichtig, keine Angst zu haben, etwas Neues auszuprobieren.“

Ich bin stolz darauf, dass wir das größte Duty-Free-Center der Welt aufgebaut haben, aber ich finde es auch wichtig, dass wir uns weiter entwickeln. Uns gehört ein Tennisstadion und das Tennisturnier, das dort stattfindet. Ich liebe es, dass wir immer wieder neue Dinge angehen. Wir besitzen ein irisches Pub und Restaurant, das Irish Village, und haben kürzlich ein Fünf-Sterne-Hotel eröffnet.

Ein Teil der Aufgabe von Dubai Duty Free ist es, für Dubai zu werben, und das tun wir durch alle unsere Veranstaltungen und Sponsorings wie die Dubai Duty Free Tennis Championship. Wir sind außerdem Sponsor der Dubai Duty Free Irish Open Golf und des Dubai Duty Free Irish Derby.

Die Expo 2020 Dubai, die von Oktober 2021 bis März 2022 stattfand, hat die Messlatte in allen Bereichen sehr hoch gelegt. Während der sechsmonatigen Veranstaltung verzeichnete Dubai Duty Free einen Umsatz von 762 Millionen US-Dollar, was 7,3 Millionen Transaktionen entspricht. Der eigens für die Expo 2020 Dubai eröffnete Shop im Concourse B verzeichnete einen Umsatz von 1,5 Millionen US-Dollar, was 176.511 verkauften Expo-Artikeln entspricht.

„Ich persönlich arbeite sehr hart und das schon seit Jahren, aber ich nehme mir auch mal eine Auszeit, ich spiele Golf und fahre Rad. Ich vermisse nichts.“

Wir alle haben Ängste. Es kommt darauf an, wie man mit ihnen umgeht. Reden halten zu müssen hat mich früher zu Tode erschreckt. Aber ich habe es erlernt, indem ich zu Toastmasters gegangen bin und dort gelernt habe, wie man eine Geschichte erzählt.

Einer meiner Hauptfehler – ich habe mich bei unseren Managern erkundigt – ist, dass ich zu viele Details wissen will und immer Fragen stelle. Ich habe mich auch bei Breda erkundigt, die sagt, ich habe ein Gedächtnis wie ein Elefant – und dass ich zu ruhig bin!

Bis jetzt hat mich das Leben gelehrt, wie wichtig es ist, hart zu arbeiten, Teil eines Teams zu sein und etwas zurückzugeben.

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